„Kannste so machen, ist dann halt Kacke“

 

Hey Lars, schön, dass Du Dir in dieser hektischen Zeit einen Moment nimmst. Vielen Dank dafür!

Sehr gerne!

 

Wie viele Termine hattest Du diese Woche schon auf der Buchmesse?

Auf der Buchmesse war ich vor allen Dingen am Freitag ziemlich durchgebucht. Interviews, Fototermine, Lesung. Alles Schlag auf Schlag.

 

Welche persönliche Erfahrung führte zu diesem Buchtitel...

Es sind zwar auch persönliche Erfahrungen, zum Großteil aber eher die fragwürdigen Handlungen meines Romanhelden Tobi, der ja im Umgang mit seinen pubertierenden Kindern, seiner Sexflaute und seinem Job nicht immer ein glückliches Händchen beweist.

 

Wie viel Prozent Lars Niedereichholz steckt in dem Buch?

Nun ja, den ersten Freund der Tochter kennenzulernen zu müssen, fiel mir ehrlich gesagt genauso schwer wie dem Protagonisten im Roman. Insofern stecken bestimmt 25% eigene Erfahrungen im Buch.

 

Gehst Du mit dem neuen Buch auch auf Lesetour?

Das ist etwas schwer zu bewerkstelligen, da ja momentan auch die große Mundstuhl-Tour “Flamongos“ richtig gut und zeitintensiv läuft. Neben einigen vereinzelten Live-Lesungen, zum Beispiel auf der Buchmesse, lese ich daher vor allem bei Mundstuhl auf Instagram und Facebook. Das ist eine gänzlich neue Erfahrung, die Gott sei Dank ziemlich gut ankommt.

 

Du wohnst ja auch im Rhein-Main-Gebiet, was sind Deine liebsten Plätze hier, wo schaltest Du ab?

Ganz klar: der Taunus. Egal ob mit dem Hund, mit dem Motorrad oder mit dem Mountainbike. Im Taunus kann ich in stressigen Zeiten die Akkus aufladen.

 

Apropos Lieblingsplätze, so als Eintrachtfan, bist Du regelmäßig im Stadion?

Leider viel zu selten, denn bis auf die Sommermonate stehe ich an den Wochenenden fast immer mit Mundstuhl irgendwo in Deutschland auf der Bühne. Allerdings waren wir beim Pokalfinale 2018 live im Berliner Olympiastadion dabei. Ein unvergessliches Erlebnis. Ich bekomme schon wieder Gänsehaut.

 

Journal LIVE ist ein Magazin, dass über Musik, Nightlife, Bühne & Kultur berichtet. Wo sieht man Dich immer mal wieder? Oper oder Rockkonzert? Oktoberfest oder Städelmuseum?

Ziemlich eindeutig die Rockkonzerte. Wobei ich hier die etwas kleineren Venues vorziehe. Das Zoom, der Schlachthof Wiesbaden oder das Gibson beispielsweise. Das Oktoberfest mag ich auch, allerdings fände ich es noch besser wenn jeder Monat sein eigenes Fest hätte...

 

Spielst Du aktuell noch ein Instrument oder in einer Band? Oder ist dieses Thema komplett ad acta gelegt?

Für eine Band habe ich keine Zeit und auch nicht so richtig Lust. Allerdings komponiere und programmiere ich schon seit Jahren recht intensiv meine eigene elektronische Musik.

 

Welche Musik hörst Du privat?

Zum einen harte Gitarrenmusik. Gerne auch abseits der ausgetretenen Metallica- und AC/DC-Pfade. “Torche“ aus Florida oder “Monster Truck“ aus Kanada finde ich gerade sehr geil. Im krassen Gegensatz dazu steht meine zweite akustische Leidenschaft: Neue Bands und DJs, die Synthesizer Musik mit ganz starkem retro Einfluss kreieren, wie z.B. “FM-84“ oder “The Midnight“.

 

Was war Deine zuletzt gekaufte Konzertkarte?

“Ghost“ in der Batschkapp

 

Und wo standest Du als letztes auf der Gästeliste...

“Gentleman“ im Schlachthof Wiesbaden

 

Mundstuhl gibt es jetzt glaube ich auch schon über 23 Jahre oder? Was gibt es da an Neuigkeiten?

Für Neuigkeiten sind wir zu alt (lacht). Aber ganz im Ernst: Es gibt uns jetzt bald 25 Jahre und wir spielen gerade die erfolgreichste Tournee, die wir je hatten. Und das ohne großartige TV Präsenz. Ich finde das einfach unglaublich und bin dafür sehr dankbar. Wahrscheinlich sind wir live einfach ziemlich lustig. Und demnächst gibt‘s von uns auch einen Podcast, denn das macht und kann ja nun wirklich jeder (lacht).

 

Schwitzt Mann da eigentlich sehr dolle auf der Bühne, in so einem Flamingokostüm?

Das geht sogar, auch weil wir zum Entzücken aller Zuschauerinnen nichts drunter tragen. Später im Programm bei der Zaubernummer “Sickroy und Fried“ schwitzt Ande allerdings schon sehr, vor allem weil ich ihn mit einer Tigerdecke zudecke, um ihn dann schweben zu lassen.